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"Industrie von morgen" - Wissenschaftssymposium der HTW Berlin am 9. November 2017

- von eHealth über Smart Factories bis zum Thema Cybersicherheit -

Tagungsbericht

Das Wissenschaftssymposium am 9. 11.2017

Was ist Industrie 4.0?

Die Arbeit in der digitalisierten globalen Welt - Ansichten in der HTW Berlin und in der TH Nürnberg

Digital Value Anwendungszentrum - Eine konkrete Anwendung aus Berlin

 

 

Digitale Arbeitswelten - Ist die Digitalisierung ein Jobkiller oder Verursacher für zunehmenden Fachkräftemangel? - Und was geschieht mit den vielen Menschen, die jetzt schon den Anforderungen nicht genügen?

Gerade hier muss bei den Prognosen besonders umsichtig argumentiert werden. Vor allem ist die Frage der Branche entscheidend für die Antworten: Jeder fünfte Arbeitsplatz im Bereich Verkehr und Transport, im Einzelhandel oder bei Helferjobs könnte in Berlin bis 2030 entfallen, insgesamt für alle Branchen aber nur etwa 2% und ca. 150.000 Fachkräfte würden bis 20300 sogar fehlen (Tagesspiegel/Wirtschaft S.6, 28.11.2017).
Eine weitere Studie kommt zu der Vorhersage, dass bald 40% aller beruflichen Tätigkeiten in Deutschland von Computern und Maschinen verrichtet werden können (ebenfalls Tagesspiegel/Wirtschaft S.6, 28.11.2017).

 

Was folgt daraus für die Gesellschaft? Aus- und vor allem Weiterbildung muss die wichtigste Aufgabe für Handel, Industrie und Dienstler sein - und dies ab sofort, denn die Digitalisierung ist schon längst im vollen Gange.


Interessant ist schon ein Vergleich

der Beiträge des Symposiums der HTW Berlin mit denen im Ohm Journal 2017/02 der TH Nürnberg zum Thema Mensch und Arbeit.
Während im OHM Journal über die Zukunft der Arbeit gesprochen wird, also der einzelne Mensch und die neuen Anforderungen an ihn im Vordergrund stehen, setzt die HTW in Digitale Arbeitswelten den Schwerpunkt mehr auf den organisatorischen bzw. unternehmerischen Blickwinkel.

 

HTW Symposium - Schwerpunkt Digitale Arbeitswelten OHM-Journal der TH Nürnberg - Zukunft der Atbeit - Demographischer Wandel

Die HTW Berlin
rückt im Beitrag zum Human Resources Management die Acitivity Theory in den Mittelpunkt. Diese analysiert die Beziehungen und Interdependenzen zwischen verschiedenen Aktivitäten und führt so zum erhofften Resultat, wobei dies aus einer mehr prozess-orientierten Perspektive erfolgt. Die Digitalisierung wird auch hier als ein Weg zur flexibleren Arbeitswelt gesehen, um Angestellten einen größeren Freiraum für Familie und Freunde zu geben. Allerdings scheinen die meisten Unternehmen (noch) auf den kurzfristigen, ökonomischen Vorteil bedacht zu sein und nicht auf den längerfristigen Bindung des einzelnen Angestelltenn - auch wenn dieser in der sich wandelnden industriellen Umwelt das notwendige Rüstzeug besitzt.

Im Beitrag 'Fokus'
des schon erwähnten OHM Journals
zur Personalführung und Personalentwicklung wird auf die kommende Flexibilisierung nicht nur für die Leistungserbringung in jeder Art, für die Führung eines Teams, für den möglichen globalen Arbeitsplatz (mit dem Laptop am Meer), für die gesamten Liefer- und Produktionsketten, sondern auch und gerade für die Belegschaften hingewiesen.
Und für die Letzteren verlangt dies das Denken in offenen Strukturen sowie die Bereitschaft, Änderungen durch die digitalisierte Umwelt erfolgreich zu bewältigen.

Für die HTW Berlin sind die fehlenden rechtlichen Konsequenzen
für Schäden infolge von IT-Sicherheitslücken letztlich deren Ursache, und zwar in der industriellen Produktion und in der Krankenversorgung. Quellen für Sicherheitslücken sind häufig veraltete Technik, keine Updates, vorinstallierte Passwörter, verbundene Netze u.a. Dies betrifft alle, Hard- und Softwarehersteller sowie Nutzer und Benutzer.

Im Beitrag 'Fokus'
wird die gesellschaftliche Notwendigkeit zur Diskussion
über die Selbstoptimierung gesehen - ob Arbeit in Zukunft die Chance oder den Zwang zur grenzenlosen Leistungsfähigkeit gibt. Und : es wird weniger Personal benötigt, um einen volkswirtschaftlichen Grundstandard zu sichern. Auch hochqualifizierte Berufe werden sich künfitg ändern - Was passiert nun mit denen, die diesen Transfer nicht leisten können? Dazu eine vernünftigen Antwort zu entwickeln, könnte ein Beitrag (der) Hochschulen sein.
Können Sie sich vorstellen, morgen an der Eingangspforte zu Ihrem Arbeitplatz Ihren Finger, in dem ein Zugangschip mit Kommunikationsdaten eingegesetzt ist, in eine Kamera zu halten? Wissenschaftler der TH Nürnberg halten dies für sehr wahrscheinlich.

Analytisches Denken und schöpferische Kreativität
sollen in der digitalisierten Umwelt von den Arbeitnehmern verlangt werden können und zur innovariven Produkt- und Prozessentwicklung beitragen. Ein Werkzeug hierfür wäre die die Methode der Structured Innovation, die wiederum mithilfe von relvanten Spielen (good games) zur Lösung komplexer Vorhaben trainiert werden kann.

Im 'Fokus' der TH Nürnberg stehen ebenfalls die benötigten Kompetenzen
am digital gestalteten Arbeitsplatz. Die angemessene Informationsgenerierung, ~analyse und ~aufbereitung infolge der Informationsflut werden den Schlüssel zum Erfolg sein. Dies zu vermitteln, den Umgang mit Informationen aus dem Netz zu lehren, ist Bildungsauftrag der Hochschulen. Offenbar müssen zur Erreichung dieses Zieles mehr prozedurales als deklaratives Wissen in den Studiengängen implementiert werden.

Ein ganz heißer Vorschlag : Das Rentenalter heraufsetzen

In einem Beitrag zur "Industrie von morgen" zur demographischen Entwicklung in Deutschland wird zum einen die Heraufsetzung des Rentenalters erwartet, zum anderen die altersgerechte Anpassung der Arbeitssysteme. Als Grund wird der das Wachstum vieler Firmen behindernde Mangel an Fachkräften gesehen. Es ist ja genügend in der Politik diskutiert worden, dass die Alterspyramide demnächst ganz anders darstellt.

Zur Lösung dieser gesellschaftlichen Situation werden drei strategische Ansätze diskutiert :
1. Die strukturelle Anpassung der Arbeitssysteme unter Berücksichtigung technologischer Innovationen wie Autmatisierung, Digitalisierung etc. Eine Unternehmens(umfeld)analyse sollte auch die komplexe ökonomische und sozio-kulturelle Wirklichkeit wiederspiegeln, also eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur und Gesundheitsförderung.
2. Die systematische Qualifizierung der Fachkräfte und zwar lebenslang. Erwartet wird der kontinuierliche Abgleich der persönlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter mit den Anforderungen des Arbeitssystems mithilfe von Umsetzungstrainings.
3. Die nachhaltige Mitarbeiterinnovation durch die entsprechende Lohnpolitik, Arbeitsbedingungen und Arbeitplatzsicherheit

 

In der Rubrik 'W' / 'Demographischer Wandel' des OHM-Journals (S.94)

wird mit einem Blick auf die Nachbarschaft in Nürnberg die Zukunft der solidarischen Stadtgesellschaft betrachtet. Der Blickwinkel ist hierbei auf die Familie gerichtet, die Ergebnisse sind nicht allzuz überraschend.
Einerseits wird auf den quartierorientierten Ansatz der Seniorenarbeit verwiesen, andererseits aber auch :

Die Wertschätzung für Familien muss gesteigert werden. Eine Lösung könnte das 'Netzwerk-Großeltern' sein.

Alleinerziehende Mütter, familienfreundlicher Wohnungsmarkt, funktionierende Stadtverwaltungen sind einige der Schwerpunkte, die in der Betrachtung erwähnt werden.
Nun liegt die Sterberate In Deutschland höher als die Geburtenrate (1,5 Kinder für jede Frau) und in den nächsten Jahren wird die Babyboomer-Generation in Rente gehen. Und als Folge dessen werden jüngere Menschen am Arbeitsmarkt noch stärker begehrt sein.
Interessanterweise wird im OHM-Journal nicht auf die Möglichkeiten der Zuwanderung eingegangen.

Einstellungsverfahren der Unternehmen sollen die Eignungsdiagnose der sich bewerbenden Fachkräfte mithilfe der Eyetracking-Methode den Firmen die Entscheidung über eine Bewerbung erleichtern. Bleibt die Frage, ob diese Methode überall, also auch im Hochschulbereich angewendet werden soll?

Dieses Résumé über das HTW-Symposiums beschränkt sich bewusst auf den Bereich Digitale Arbeitswelten und Human Resources, für die mehr technologischen und unternehmerischen Perspektiven sei auf den kostenlosen Download der Vorträge hingewiesen.

Hinweis : Kursiv geschriebene Texte sind diesen Quellen entnommen :"Industrie von Morgen der HTW Berlin" sowie "OHM-Journal der TH Nürnberg"

 

 


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